von Marie
Wenn wir uns über berufliche Perspektiven, Ausbildungsmöglichkeiten und individuelle Lebenswege austauschen, dann ist die Berufsgruppe der Krankenpflege/Altenpflege häufig mit der Vorstellung verknüpft, dass es ausschließlich ein klassischer Ausbildungsberuf sei.
Seit einigen Jahren lassen sich Entwicklungen in der Akademisierung der Pflege feststellen. So ist es bereits üblich, dass berufserfahrene Pflegekräfte im Laufe ihres Berufslebens die Möglichkeit ergreifen, mit einem weiterführenden Studium mehr Kompetenzen zu erlangen und in höhere Positionen aufzusteigen. Das würde man allerdings als 2. Bildungsweg, als weiterführende Bildung oder als berufliche Weiterentwicklung bezeichnen.
Es setzt also voraus, dass ein Ausbildungsberuf, nämlich die Krankenpflege oder Altenpflege, bereits erlernt und ausgeübt wurde.
In der Regel werden hierfür duale Studiengänge angeboten. Konkret gesagt erlangt man im Rahmen dieses Studiums zwei Abschlüsse gleichzeitig. Nämlich den des Ausbildungsberufes und zeitgleich den Abschluss als Bachelor of Art oder Bachelor of Science.
Dieses Modell bietet einige Vorteile und befähigt junge Menschen bereits von Beginn ihres Berufsweges an zu bspw. Leitungspositionen oder Organisationspositionen in einem Unternehmen.
Neben den vorgegebenen Ausbildungsinhalten der Pflegeausbildung (siehe Pflegeberufegesetz - PflBG) werden im Studium auch wissenschaftliche und wirtschaftliche Aspekte fundiert vermittelt.
Das Studium umfasst in der Regel 8 Semester (also ca. 4 Jahre) und wird üblicherweise in Vollzeit und dual absolviert. Das bedeutet, dass sich Bewerber/innen direkt an ein Unternehmen wenden und ihre Bewerbungsunterlagen dort einreichen. Das Unternehmen schreibt die gewählten Kandidat/innen dann selbstständig bei der kooperierenden Universität oder Hochschule ein, sodass sich der Bewerbungsprozess auf den Ausbildungsplatz beim Arbeitgeber beschränkt. Es ist üblich, dass über die Zeit der Ausbildung / des Studiums auch für dual Studierende eine Ausbildungsvergütung gezahlt wird. Häufig orientiert sich die Höhe am Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes (TvöD).
Seitens der Ausbildungs- und Lern-Möglichkeiten im sozialen Sektor hat sich in den letzten Jahren einiges entwickelt. Leider zieht der Arbeitsmarkt an dieser Stelle nicht unbedingt mit. Es ist schwer als Berufseinsteiger von vornherein eine Leitungsposition zu bekommen, selbst wenn man formal dazu befähigt ist. Zudem wachsen solche Stellen auch nicht auf Bäumen und der Bedarf daran ist begrenzt.
Viele Pflegekräfte, die ihren Abschluss erfolgreich hinter sich haben, arbeiten daher zumeist trotzdem in der "normalen Pflege" am Bett, also am Patienten direkt.
Trotzdem kann sich der Weg in den Pflegeberuf über ein Studium lohnen. Der demografische Wandel und entsprechende Statistiken hierzu zeigen den deutlichen Trend der Zunahme von Pflegebedürftigkeit. Persektivisch lässt sich hier ein hoher Bedarf und vor allem ein notwendiges Umdenken im sozialen Sektor ableiten. Der Pflegekräfte-Mangel ist kein Geheimnis und die Zunahme pflegebedürftiger Menschen wird das Problem nur noch intensivieren. Direkt gesagt, kann ein/e Hochschulabsolvent/in in ein paar Jahren von der akademisierten Ausbildung profitieren. Und das nicht nur finanziell.
Pflege ist weiterhin ein sicheres Berufsfeld.
Pflege ist immer notwendig und Arbeitsplätze wird es auch immer geben.
Somit kann es sich letztlich lohnen über ein weiterführendes Studium nachzudenken oder aber von vornherein den Berufszugang über ein duales Hochschulstudium zu wählen.
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Vivienne
Vivienne hat 2018 ihre Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflegerin abgeschlossen und danach Illustrationsdesign studiert. Während ihres Studiums war sie als Leasingkraft in verschiedenen Einrichtungen in Berlin tätig.
Marie
Marie ist examinierte Kinderkrankenpflegerin, war nach ihrer Ausbildung im Leasing tätig und landete danach als Fachkraft auf der Intensivstation. Mittlerweile arbeitet sie als Rettungsassistentin und studiert Gesundheitspädagogik.
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