von Marie
Jenseits der gesprochenen Worte spielen Körpersprache, Mimik, Gestik und andere nonverbale Signale eine entscheidende Rolle in der Interaktion zwischen Pflegepersonal und Patienten. Die Fähigkeit, diese subtilen Kommunikationsformen zu verstehen und bewusst einzusetzen, kann maßgeblich zur Qualität der Pflege beitragen. Nachfolgend stellen wir Dir wertvolle Tipps zur nonverbalen Kommunikation in Deinem Berufsalltag bereit. Denn schon Paul Watzlawik sagte: "Man kann nicht "NICHT" kommunizieren."
Nonverbale Kommunikation spielt eine entscheidende Rolle in der Pflege, da sie uns ermöglicht, mit unseren Patienten zu kommunizieren, auch wenn wir keine Worte verwenden können. Viele Patienten haben Schwierigkeiten, sich verbal auszudrücken, sei es aufgrund von Sprachbarrieren, kognitiven Einschränkungen oder anderen Gründen. Durch nonverbale Kommunikation können wir dennoch eine Verbindung herstellen und ihre Bedürfnisse besser verstehen.
Die nonverbale Kommunikation umfasst verschiedene Aspekte wie Körpersprache, Proximity, Augenkontakt und Berührung. Jeder dieser Aspekte kann dazu beitragen, eine bessere Verbindung zu unseren Patienten herzustellen und ihr Wohlbefinden zu verbessern.
Unsere Körpersprache, bestehend aus Gestik und Mimik, kann viel über unsere Gefühle und Absichten verraten. In der Pflege ist es wichtig, bewusst auf unsere Körpersprache zu achten, da unsere Patienten möglicherweise nicht in der Lage sind, unsere Worte zu verstehen oder zu interpretieren. Durch eine offene und einladende Körpersprache können wir Vertrauen aufbauen und unseren Patienten signalisieren, dass wir für sie da sind.
Gesten wie ein freundliches Lächeln, eine beruhigende Handbewegung oder eine aufrechte Körperhaltung können dazu beitragen, eine positive Atmosphäre zu schaffen und unseren Patienten das Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit zu vermitteln.
Die richtige Nähe zum Patienten ist ein weiterer wichtiger Aspekt der nonverbalen Kommunikation. Es ist wichtig, eine angemessene Distanz zu wahren, um den Raum und die Privatsphäre des Patienten zu respektieren, aber gleichzeitig auch eine Nähe herzustellen, die den Patienten das Gefühl gibt, gehört und unterstützt zu werden.
Je nach Situation und Bedürfnis des Patienten kann die optimale Nähe variieren. Einige Patienten benötigen möglicherweise eine enge körperliche Nähe, um sich sicher und getröstet zu fühlen (bspw. Kinder), während andere mehr Raum benötigen, um ihre Privatsphäre zu wahren. Als Pflegekraft ist es wichtig, auf die Signale des Patienten zu achten und seine Bedürfnisse zu respektieren, während man auch seine eigenen Grenzen wahrnimmt und einhält.
Der Blickkontakt ist eine kraftvolle Form der nonverbalen Kommunikation. Durch den Blickkontakt können wir eine Verbindung zu unserem Gegenüber herstellen und ihm signalisieren, dass wir ihm voll und ganz zuhören und präsent sind. Besonders in der Pflege kann Blickkontakt dazu beitragen, den nötigen "Zugang zum Patienten" herzustellen.
Beim Blickkontakt ist es wichtig, respektvoll und einfühlsam zu sein. Ein zu intensiver oder dominanter Blickkontakt kann den Patienten verunsichern oder überfordern. Es ist daher ratsam, den Blickkontakt immer im Einklang mit den Bedürfnissen und Vorlieben des Patienten zu halten sowie das eigene Handeln stetig zu reflektieren.
Berührungen haben eine starke Auswirkung auf die nonverbale Kommunikation. Eine einfühlsame Berührung kann Trost spenden, Ängste lindern und dem Patienten das Gefühl von Sicherheit vermitteln. Auch hier müssen jedoch individuelle Grenzen beachtet und die berufliche Professionalität gewährleistet werden.
Manche Patienten genießen es, berührt zu werden, während andere Berührungen möglicherweise unangenehm oder belastend finden. Es ist daher ratsam, vorab das Einverständnis des Patienten einzuholen und auf seine Reaktionen zu achten. Eine respektvolle und einfühlsame Berührung kann die Kommunikation unterstützen und die Beziehung zwischen Pflegekraft und Patient stärken, sie kann aber auch die gegenteilige Wirkung haben.
Zusammenfassend kann man behaupten, dass Kommunikation unseren Alltag beeinflusst und zwischenmenschliche Beziehungen erst möglich macht. Der Anteil nonverbaler Kommunikation ist uns oft nicht wirklich bewusst und bildet dennoch die Basis eines verständnisvollen Miteinanders.
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Vivienne hat 2018 ihre Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflegerin abgeschlossen und danach Illustrationsdesign studiert. Während ihres Studiums war sie als Leasingkraft in verschiedenen Einrichtungen in Berlin tätig.
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Marie ist examinierte Kinderkrankenpflegerin, war nach ihrer Ausbildung im Leasing tätig und landete danach als Fachkraft auf der Intensivstation. Mittlerweile arbeitet sie als Rettungsassistentin und studiert Gesundheitspädagogik.
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