von Vivienne
Heute, am internationalen Hände-Waschtag, möchten wir gerne nochmal auf die Relevanz und Durchführung der Händedesinfektion hinweisen die einen besonders hohen Stellenwert in der Händehygiene einnimmt. Denn Infektionen von Mensch zu Mensch werden in über 80 % der Fälle durch die Hände übertragen. Daher ist gerade hier die Unterbrechung von Infektionsketten von großer Bedeutung.
30 Sekunden Händedesinfektion können Leben retten – angesichts der in Deutschland geschätzten 900.000 nosokomialen Infektionen und 30.000 Todesfällen pro Jahr!
Desinfektionsmittel verändern die eiweißhaltigen Strukturen von Mikroorganismen und zerstören sie dadurch. Einige Desinfektionsmittel schädigen zusätzlich die Lipidmembranen (beispielsweise die Hülle von Viren) oder die Nukleinsäuren der Keime. Neben dem spezifischen Wirkstoff verfügen Desinfektionsmittel über Hilfsstoffe, die dafür sorgen, dass der Wirkstoff an den Wirkungsort gelangen kann. Anhand der Wirkungsweise kann man Desinfektionsmittel in folgende Kategorien eingeteilt werden:
Die Wirkung der Desinfektionsmittel wird durch spezifische Inhaltsstoffe ausgelöst, wobei auch mehrere Kombinationen verwendet werden können. Alkohole und Aldehyde in Desinfektionsmitteln sorgen beispielsweise für eine Proteindenaturierung. Wasserstoffperoxid sorgt für eine Oxidation der Mikroorganismen, Phenole für das Herabsetzen der Oberflächenspannung. Desinfektionsmittel, welche Peroxydcarbonsäuren beinhalten, verändern den Aufbau der Nukleinsäuren.
Desinfektionsmittel sollten folgende Anforderungen erfüllen:
Desinfektionsmittel töten spezifisch die Mikroorganismen ab, gegen die es eingesetzt wird. Dabei dürfen sie keine Inhaltsstoffe beherbergen, die das umgebene organische Material schädigen oder verändern können. Werden bei einer Operation beispielsweise Desinfektionsmittel in eine Wunde gegeben, darf dieses weder die intakte noch die offene Haut oder das darunter befindliche Gewebe beeinträchtigen oder schädigen.
Es gibt bestimmte Indikationen, die eine Händedesinfektion notwendig machen. Die essenziellen Bereiche führen wir hier auf:
Außerdem:
VOR dem Anlegen nicht steriler und steriler Einmalhandschuhe bitte die Hände desinfizieren, denn auch der beste Handschuh bietet keinen 100%igen Schutz. Mikroläsionen können immer vorhanden sein und so von den Händen der Pflegekraft zum Patienten gelangen.
NACH dem Ablegen der Handschuhe ebenfalls die Hände desinfizieren, denn durch Mikrorisse können Erreger des Patienten auf die Hände des Personals gelangen. Dazu kommt, dass die Hände beim Ausziehen der Handschuhe häufig kontaminiert werden.
Tipp: Bei der Benutzung von Kittelflaschen darauf achten, dass die Flasche sauber und mit Anbruchdatum beschriftet und das Etikett lesbar ist. Bitte leere Kittelflaschen wegwerfen und nicht neu befüllen. Nach ausreichender Benetzung beider Hände ist die Händedesinfektion erst nach dem Verschließen der Kittelflasche und ihrer Rückführung in die Kitteltasche durchzuführen, um eine Rekontamination der Hände zu vermeiden.
Nach Entnahme einer ausreichenden Menge Desinfektionsmittel aus dem Spender die Handdesinfektion wie folgt durchführen:
Im Arbeitsalltag kann es schnell mal passieren, dass man die Schritte der Handdesinfektion nicht korrekt befolgt. Damit ihr und euer Team immer mal wieder an die richtige Handdesinfektion erinnert werdet, haben wir euch ein Poster zur Verfügung gestellt, dass ihr euch kostenlos herunterladen und ausdrucken könnt.
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Autorinnen
Vivienne
Vivienne hat 2018 ihre Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflegerin abgeschlossen und danach Illustrationsdesign studiert. Während ihres Studiums war sie als Leasingkraft in verschiedenen Einrichtungen in Berlin tätig.
Marie
Marie ist examinierte Kinderkrankenpflegerin, war nach ihrer Ausbildung im Leasing tätig und landete danach als Fachkraft auf der Intensivstation. Mittlerweile arbeitet sie als Rettungsassistentin und studiert Gesundheitspädagogik.
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