von Marie |
Die Asthma-Erkrankung zählt zu den häufigsten 'Volkskrankheiten' in Deutschland. Dieser Blogbeitrag kann Dein Wissen über die Erkrankung auffrischen und gibt Dir wertvolle Tipps an die Hand, wie du Deine Patienten mit einem Asthma bronchiale optimal begleiten kannst. Außerdem beinhaltet der Blog-Beitrag eine kleine Hilfestellung zu notwendigen Sofortmaßnahmen bei einem akuten Asthma-Anfall.

Was ist Asthma und welche Ursachen gibt es?
Asthma ist eine chronische Erkrankung der Atemwege, bei der die Atemwege überempfindlich reagieren und sich verengen können. Dadurch wird der Luftstrom in den Lungen eingeschränkt, was zu erheblichen Atembeschwerden führt. Die genauen Ursachen von Asthma sind noch nicht vollständig geklärt, jedoch spielen sowohl genetische als auch Umweltfaktoren eine Rolle.
Einige mögliche Ursachen für die Asthma-Erkrankung sind:
- Genetische Veranlagung: Das Risiko, Asthma zu entwickeln, ist erhöht, wenn ein oder beide Elternteile ebenfalls an einem Asthma leiden.
- Allergene: Bestimmte Substanzen wie Pollen, Hausstaubmilben, Tierhaare oder Schimmelpilze können eine allergische Reaktion auslösen und Asthmasymptome verursachen sowie ein bestehendes Asthma erheblich verschlimmern (akuter Asthma-Anfall).
- Atemwegsinfektionen: Infektionen der Atemwege können Asthmaanfälle auslösen oder verschlimmern und die Lungenfunktion stark einschränken.
- Rauchen: Passivrauchen oder das eigene Rauchen kann Asthma begünstigen oder verschlimmern.
- Luftverschmutzung: Schadstoffe in der Luft, wie zum Beispiel Feinstaub oder Ozon können die Atemwege reizen und Asthmasymptome hervorrufen.
Es ist wichtig zu beachten, dass Asthma eine individuelle Erkrankung ist und die Auslöser von Person zu Person variieren können. Eine Asthma-Erkrankung geht nicht selten mit komplexen Allergie-Konstellationen einher.
Welche Symptome deuten auf Asthma hin und wie wird die Diagnose gestellt?
Die häufigsten Symptome von Asthma sind:
- Atemnot: Betroffene haben das Gefühl, nicht genug Luft zu bekommen.
- Husten: Oft tritt ein trockener Husten auf, der vor allem nachts oder in den frühen Morgenstunden zu beobachten ist.
- Giemen: Beim Ausatmen kann ein pfeifendes oder brummendes Geräusch zu hören sein.
- Engegefühl in der Brust: Betroffene beschreiben zusätzlich ein Druck- oder Engegefühl in der Brust.
- eingeschränkte Belastbarkeit: Eine sogenannte Belastungsdyspnoe - also eine erschwerte Atmung unter körperlicher Belastung - zählt ebenfalls zu den möglichen Symptomen einer Asthma-Erkrankung.
Um eine Diagnose von Asthma zu stellen, führt der Arzt verschiedene Untersuchungen durch:
- Anamnese: Betroffene schildern häufig bereits während der Erst-Anamnese spezifische Auffälligkeiten, die auf eine Asthma-Erkrankung hinweisen. Die Familienanamnese und Fremdbeobachtungen können ebenfalls eine Rolle spielen.
- Lungenfunktionstests: Die Lungenfunktion ist bei Asthmatikern eingeschränkt. Eine Lungenfunktionsmessung kann die Ausprägung dieser Dysfunktionalität darstellen.
- Peak-Flow-Messung: Mit einem Peak-Flow-Meter kann die maximale Atemstromstärke gemessen werden. Auch diese ist bei der vorgestellten Erkrankung (unterschiedlich stark) vermindert.
- Allergietests: Falls eine allergische Ursache vermutet wird, können ergänzend Allergietests durchgeführt werden.
Eine genaue Diagnose ist wichtig, um die richtige Behandlung einzuleiten und mögliche Komplikationen zu vermeiden.
Welche Behandlungsmöglichkeiten stehen für Patienten mit Asthma zur Verfügung?
Die Behandlung des Asthma bronchiale basiert in der Regel auf zwei Säulen: der medikamentösen Therapie und der Vermeidung von Auslösern.
Medikamentöse Therapie:
- Inhalative Glukokortikoide: Diese entzündungshemmenden Medikamente werden regelmäßig inhaliert, um entzündliche Prozesse zu verringern und / oder zu verhindern.
- Bronchodilatatoren: Diese Medikamente erweitern die Atemwege (durch Muskelerschlaffung - Dilatation) und erleichtern somit sekundär das Atmen.
- Notfallmedikamente: Bei akuten Asthmaanfällen werden schnell wirkende Bronchodilatatoren eingesetzt, um die Atemwege zu öffnen.
Vermeidung von Auslösern:
- Allergene vermeiden: Betroffene sollten versuchen, den Kontakt mit allergenen Substanzen zu minimieren.
- Rauchvermeidung: Es ist wichtig, Rauch aus dem Leben von Asthmapatienten fernzuhalten.
- Luftqualität verbessern: Räume sollten gut belüftet und möglichst frei von Schadstoffen sein. Insbesondere Schimmelpilze in feuchten Wohnräumen erschweren die Symptomatik Betroffener erheblich.
Die genaue Behandlung richtet sich allerdings auch hier nach dem Schweregrad des Asthmas und wird individuell mit dem Patienten besprochen.
Welche konkreten Alltagseinschränkungen haben Patienten mit Asthma bronchiale?
Patienten mit Asthma bronchiale können verschiedene Alltagseinschränkungen erleben, die sich auf ihre Lebensqualität auswirken. Einige mögliche sind nachfolgend aufgezählt:
- Einschränkung körperlicher Aktivitäten: Belastungsasthma kann dazu führen, dass Betroffene Schwierigkeiten haben, körperlich aktiv zu sein oder zu bleiben. Ggf. muss sogar eine, als wichtig empfundene, sportliche Tätigkeit (wie Vereinssport, Leistungssport o.Ä.) aufgegeben werden.
- Vermeidung bestimmter Umgebungen: Manche Patienten müssen bestimmte Umgebungen meiden, in denen ihre Asthmasymptome ausgelöst werden könnten. Das kann unter Umständen der geliebte Reitstall sein, der krankheitsbedingt nicht mehr besucht werden kann.
- Einschränkung des sozialen Lebens: Asthmaanfälle oder die Notwendigkeit regelmäßiger Medikamenteneinnahme können das soziale Leben beeinträchtigen. Ebenso reagieren Mitmenschen nicht immer positiv auf die Auswirkungen chronischer Erkrankungen bei Menschen in ihrem Umfeld.
- Ängste und Sorgen: Die Unsicherheit über mögliche Asthmaanfälle kann Ängste und Sorgen bei den Betroffenen hervorrufen. Zudem können sich berufliche und andere Lebenswünsche als unmöglich herausstellen.
Auch hier gilt, wie bei allen Erkrankungen: Krankheitsspezifische und indivuelle Besonderheiten sind im pflegerischen und privaten Alltag zu berücksichtigen und persönliche Wünsche, Belastungen und Empfindungen respektvoll zu betrachten.
Wie sollte man bei einem akuten Asthma-Anfall reagieren? Welche Möglichkeiten habe ich?
Ein akuter Asthma-Anfall ist ein Notfall!
Schnelles, aber besonnenes Handeln ist gefragt.
Was du ganz konkret tun solltest:
- Ruhe bewahren: Eine Atemnot verursacht Angst und Panikreaktionen bei Betroffenen. Versuche selbst in der Situation möglichst ruhig zu bleiben und diese Ruhe auch auszustrahlen. Nur wer mit Ruhe und Bedacht handelt, kann besonnen und effizient handeln.
- Medikamente verabreichen: Falls der Betroffene bereits Notfallmedikamente verschrieben bekommen hat, kannst du ihm diese in die Hand geben!
- ACHTUNG! Ersthelfern ohne medizinische Ausbildung raten wir dringend davon ab, etwaige Medikamente eines Patienten zu verabreichen oder für den Patienten stellvertretend anzuwenden, wenn diese nicht für die Anwendung durch Laien-Helfer bestimmt sind (das wären bspw. Notfall-Pen's bei Allergikern)!
- Du kannst als Ersthelfer jedoch selbstverständlich den Rucksack o.Ä. des Patienten holen und ihm oder ihr das Notfallmedikament (meist ein Inhalationsgerät) in die Hand geben, damit die Person es selbst anwenden kann.
- Sitzende Position einnehmen: Eine aufrechte Sitzposition kann das Atmen erleichtern, der nach vorn gebeugte Oberkörper und aufgestützte Arme ermöglichen außerdem den Einsatz der Atemhilfsmuskulatur und vergrößern durch den aufgeweiteten Thorax den "Luftraum" in der Lunge.
- Lockerung von eng anliegender Kleidung: Enge Kleidung sollte geöffnet oder ausgezogen werden. Insbesondere Jacken, hochgeschlossene Pullover oder enge Blusen, Kleider u. A. verstärken das Gefühl keine Luft zu bekommen erheblich.
- Rettungsdienst rufen: Ein Patient mit oder nach einem Asthma-Anfall sollte immer in einer Klinik vorgestellt werden. Alarmiere den Rettungsdienst mit dem Hinweis auf die vorliegende Atemnot und ggf. auf die bekannte Erkrankung. Sollten bereits Medikamente durch die Betroffene Person angewandt worden sein, dann ist auch das ein wichtiger Hinweis für den Rettungsdienst.
- Für Fachpersonal: Kontrolliere, sofern möglich die Sauerstoffsättigung mit einem geeigneten Messgerät (Achtung! Fehlerquellen aussschließen). Bei einem Sauerstoffmangel im Blut (SpO² <95%) sollte eine zügige Sauerstoffverabreichung in Betracht gezogen werden.
Es ist wichtig, dass Du im Vorfeld mit dem Betroffenen besprichst, wie Du im Falle eines akuten Anfalls reagieren sollst, wenn bspw. jemand aus Deiner Familie oder Deinem privaten Umfeld betroffen ist.
Für Pflegepersonal von Patienten und Bewohnern in der stationären Pflege:
- Informiere Dich über den Standort der Notfallmedikation, sofern es eine gibt.
- Bei Alarmierung des Rettungsdienstes, solltest Du klare und eindeutige Angaben zum Patienten und zur Situation machen können. Sortiere Dich daher vor dem Absetzen des Notrufes kurz und strukturiere Dein Anliegen.
- Für den Rettungsdienst sind Vorerkrankungen, Medikationspläne und bekannte Allergien von zentraler Bedeutung. Kennst Du den Patienten / Bewohner nicht oder noch nicht lang, dann hol Dir die entsprechenden Informationen dazu ein. Außerdem sind patientenbezogene Dokumente von großer Bedeutung.
- Was braucht der Rettungsdienst:
- letzten Arztbrief (Hausarzt oder Klinik) sofern vorhanden
- Versichertenkarte
- einheitlichen Medikationsplan (nur den aktuellsten, nicht die der letzten 15 Jahre)
- Übersicht zu Vorerkrankungen und Allergien
- Vorsorgevollmacht und Patientenverfügung sofern eines oder beides vorhanden (gern in Kopie)
- ggf. Pflegeüberleitungsbogen für die Klinik
- sofern der Hausarzt den Patienten in die Klinik einweist -> vollständig ausgefüllter Einweisungsschein und bestenfalls einen Transportschein
Warum ist die Pneumonie-Prophylaxe in der Pflege besonders wichtig für Asthmapatienten?
Zu guter Letzt ein Abstecher in die Prophylaxen aus dem Pflege-Alltag.
Asthmapatienten haben ein erhöhtes Risiko, an einer Lungenentzündung (Pneumonie) zu erkranken. Dies liegt daran, dass ihre Atemwege bereits entzündet und anfälliger sind. Eine Pneumonie kann einen schweren Krankheitsverlauf hervorrufen und insbesondere bei Risiko-Patienten und Immungeschwächten schwerwiegende Folgen haben.
Daher ist es in der Pflege von Asthmapatienten besonders wichtig, Maßnahmen zur Pneumonie-Prophylaxe zu ergreifen. Hier sind einige Maßnahmen, die Du kennen solltest:
- Hygienemaßnahmen (Händedesinfektion): Regelmäßiges Händewaschen und Desinfizieren sollte eigentlich selbstverständlich sein, jedoch sei hier nochmal besonders darauf hingewiesen.
- Atemwegsmanagement: Regelmäßige Inhalationen (sofern verordnet) und physiotherapeutische Maßnahmen erleichtern die Atmung allgemein, stärken die Atemmuskulatur, Halten die Atemwege frei von großen Sekretmengen und Begünstigen das Abhusten, sodass sich weniger leicht ein Infektionsherd bilden kann und schlecht belüftete Arreale in der Lunge geschädigt werden. Unter diesen Punkt fällt auch die Atemstimulierende Einreibung (ASE), die weitläufig bekannt ist und oft im klinischen und pflegerischen Alltag angewandt wird.
- Rauchvermeidung: Rauch, einschließlich Passivrauch, kann die Atemwege reizen und das Risiko einer Pneumonie erhöhen.
- Mobilität erhalten: Bewegung fördert die Gesunderhaltung der Lunge. Insbesondere Spaziergänge an der frischen Luft sind förderlich für eine gesunde Lungenfunktion.
Indem Du diese Maßnahmen umsetzt, kannst du das Risiko einer Pneumonie bei Asthmapatienten reduzieren und ihre Gesundheit schützen.
Hinweis: Dieser Beitrag wurde mithilfe einer KI generiert und anschließend individualisiert.